Vom Skateplatz zum Jugendplatz Isny – Jugendliche machen mit

Die Umgestaltung des Skateplatzes zum Jugendplatz ist ein Beteiligungsprojekt des Teams Jugendarbeit. Mehrere Jugendliche engagieren sich seit zwei Jahren für diesen Platz. 

Jugendliche und ältere Kinder wollen sich in der Freizeit zwanglos treffen können, vor allem auch ohne irgendetwas konsumieren zu müssen. Der Skateplatz hat sich so nicht nur in der Mittagspause, sondern auch nachmittags und in den frühen Abendstunden zum beliebten Treffpunkt entwickelt. Gerade in der warmen Jahreszeit ist der Skateplatz daher ein bevorzugter Arbeitsplatz der Mobilen Jugendarbeit. Unterstützt durch freiwillige jugendliche Helferinnen und Helfer öffnet das Team Jugendarbeit die Hütte dort, verleiht Outdoorspielgeräte und ist einfach für die Jugendlichen da.

Beim Reinigen des Platzes helfen Freiwillige, die entsprechenden Gerätschaften sind vor Ort. Zusätzlich unterstützen eine Klasse der Förderschule und Jugendliche im Rahmen von Freiwilligendiensten nach Möglichkeit den städtischen Baubetriebshof bei der Reinigung des Platzes.

Die Skateelemente am Skateplatz sind inzwischen jedoch überwiegend sanierungsbedürftig. Das Team Jugendarbeit hat zwar immer wieder Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen gemeinsam mit Jugendlichen erledigt, aber mittlerweile sind die Schäden so groß, dass sie fachmännisch repariert oder ganze Teile ausgetauscht werden müssen. Eine Sicherheitsbegehung des Skateplatzes im Sommer 2015 hat das klar ergeben.

2016 wurde in einer Gemeinderatssitzung vorgeschlagen mit Jugendlichen zusammen Ideen für den Skateplatz in Isny zu diskutieren und zu entwickeln. Das mündete in „Create ´N´ Skate“ mit verschiedenen Veranstaltungen am Skateplatz. In Rahmen eines ersten Workshops vor einem Jahr wurden gemeinsam mit einem Fachplaner für „Skate- und Rollsportanlagen“ die Ideen der Jugendlichen gesammelt, gebündelt, diskutiert und abgestimmt.

Aus diesen Ideen entstand ein erstes Grobkonzept. Ende 2016 berichtete das Team Jugendarbeit dem Gemeinderat und wurde einstimmig beauftragt, die Planungen zusammen mit Jugendlichen weiter zu verfeinern.

Im Rahmen zweier weiterer Workshops im Frühjahr 2017 präzisierten die Jugendlichen die Planungen und legten gemeinsam eine Prioritätenliste für verschiedene Teilbereiche des Platzes fest. Erneut wurden sie dabei von einem Profi beraten.

Vorstellung im Gemeinderat am 25. September 2017

Die Jugendlichen stellten zusammen mit Matthias Hellmann (Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragter der Stadt) und dem bisherigen mobilen Jugendarbeiter Stefan Eitel die Ergebnisse aus den Workshops und einen Zeitplan in der Gemeinderatssitzung vor. Sie legten den Räten sehr differenziert dar, wie sie sich eine Lösung für den Skateplatz vorstellen und machten konstruktive Vorschläge. Zudem brachten sie gute Ideen ein, um den Platz auch für weitere Nutzergruppen attraktiver zu gestalten. Nicht nur „Skater“ sollen von den Vorschlägen profitieren. Das imponierte den Gemeinderäten. Man unterstütze solche Initiativen, betonten mehrere Mitglieder des Gremiums. „Respekt, dass ihr über einen so langen Zeitraum am Ball geblieben seid“, lobte Stadträtin Miriam Mayer. Eine Frage der Räte war, ob eine allgemeine Freizeitnutzung für den Platz zum Problem werden könnte. Es wäre utopisch zu glauben, man könne Vandalismus verhindern, meinte Eitel dazu. „Aber die Aufwertung erhöht sicher die Wertschätzung.“ Die Skate-Geräte würden es allemal aushalten. Stadtrat Gebhard Mayer vermutete, dass der Platz schlecht behandelt worden sei, weil sich niemand verantwortlich fühlte. Dass nun Jugendliche Verantwortung übernommen haben, ließ alle Räte das Anliegen positiv betrachten. So genehmigten sie einstimmig im ersten Umsetzungsblock für 2018 30.000 Euro für neue Skate-Elemente und die Verbesserung der Basketballkörbe. 2019 ist geplant, sanierungsbedürftige Altgeräte zu erneuern.

(Barbara Rau für Isny Aktuell Nr. 44/2017)