Corona hat auch 2021 die Ausbildungsbörse Isny in ihrer gewohnten Form verhindert. Matthias Hellmann, der Kinder-, Jugend-. Und Familienbeauftragte für die Stadt Isny, Karrierebegleiterin Katharina Zapf und Samuel Holzhäuer, kommissarischer Schulleiter der Verbundschule, haben sich ein schulinternes Format als Ersatz ausgedacht. Mit dem Ablauf und der Resonanz von „Finde deinen Weg“ sind sie zufrieden.
Einzelne Firmen in Klassenräumen und Schülerinnen und Schüler, die diese dort nach Anmeldung besuchen, das war das Konzept, um die Ausbildungsbörse coronagerecht umzusetzen. Und es funktionierte. Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Verbundschule ab Klassenstufe 8 haben sich für die freiwillige Teilnahme zu der Veranstaltung angemeldet. Sie konnten sich für maximal vier Betriebe anmelden. Für die Gespräche waren pro Firma und Klassenzimmer jeweils vier Halbstundenfenster angesetzt. Bis zu 15 Schülerinnen und Schüler durften in ein Klassenzimmer, meist waren es sieben bis acht pro Zeitfenster, wie Hellmann berichtet. Von den 16 angemeldeten Isnyer Ausbildungsbetrieben haben 12 teilgenommen. Auch die Stadt Isny war mit der Ausbildungsbeauftragten Julia Bühler und Iris Würzer vom Personalamt vertreten. Vier Firmen sagten kurzfristig aus unterschiedlichen Gründen ab. Sie bieten aber den bei Ihnen angemeldeten Schülerinnen und Schülern Schnupperbetriebsbesichtigungen im Nachgang an.
"Weniger Organisationsaufwand bedeutete das neue Format nicht. Gerade auch der Aufwand wegen Testnachweisen und Kontrolle von Impfpässen war natürlich ziemlich groß“, erklärt Hellmann. Er sieht trotzdem diese Form der Ausbildungsbörse als zukunftsweisend an. Die vielen positiven Rückmeldungen bestärken ihn darin.
Alwin Zengerle, Ausbildungsleiter bei Firma Dethleffs beispielsweise ist regelrecht begeistert vom neuen Format. Mit den Erfahrungen aus 15 Jahren Teilnahme an der bisherigen Ausbildungsbörse im Kurhaus und bei virtuellen Börsen, stellt er fest, dass ihm die Veranstaltung sehr gut gefallen hat. „Für Dethleffs war es sehr positiv. Wir haben unsere Vorstellung bewusst offen gemacht, weil ich mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und wissen wollte, was sie bewegt“. Die Jugendlichen hätten allerhand Fragen gestellt, sich sehr interessiert gezeigt. Zengerle würde sofort wieder mitmachen, denn sein Eindruck war, dass es auch den Jugendlichen gefallen hat. Diesen Eindruck bestätigt Katharina Zapf, Karrierebegleiterin in der Verbundschule Isny, „die Schüler waren sehr zufrieden oder sogar begeistert“. Bei den Firmen sei das Echo ebenfalls weitgehend positiv gewesen. Organisation und Raumaufteilung seien gelobt worden. Vor allem die größeren Betriebe hätten das neue Format als gelungen bewertet. Katharina Zapf sieht gegenüber der bisherigen Ausbildungsbörse den Vorteil, das „nicht bloß hindurchgehuscht“ wird, sondern dass sich die Schülerinnen und Schüler Zeit nehmen, hinhören und Fragen stellen. Aus ihrer Sicht hätten es aber noch ein paar Schüler mehr sein dürfen. Matthias Hellmann ist positiv aufgefallen, dass sich viele Achtklässler angemeldet haben, dass also schon frühzeitig Interesse für den beruflichen Weg da ist.
Samuel Holzhäuer, kommissarischer Schulleiter der Verbundschule findet das Format „sehr geglückt“. Es hätten die wirklich Interessierten teilgenommen, durch den direkten Kontakt mit den Firmen seien intensive Gespräche entstanden. „Diese Halbstundengespräche bedeuteten einen großen Mehrwert.“ Diesmal war es wegen Corona nur eine schulinterne Veranstaltung. Für die Zukunft könnte er sich eine für alle Schulen offene Veranstaltung in dieser Art auch mit Teilnahme der Eltern vorstellen. „Wir als Schule sind Matthias Hellmann und Katharina Zapf für die Organisation aber auch den Firmen für ihre Teilnahme sehr dankbar“ betont Holzhäuer.
Text Barbara Rau für Isny Aktuell im Oktober 21