Erstmals war die Jahreshauptversammlung des Trägervereins Kinder- und Jugendarbeit im Sommer. Elternvertreter besser einbeziehen zu können, war der Grund dafür. Claudia Mayer blickte auf ihr erstes Jahr als Vorsitzende zurück.
„Margit Baur hat uns einen sehr guten Verein hinterlassen“, betonte Claudia Mayer in ihrem Bericht. Dennoch war der Vorstandswechsel natürlich Anlass, Strukturen und Abläufe zu überdenken. Eines der Ergebnisse ist, die Jahresversammlungen künftig im Februar zu machen. Elternbeiratsvorsitzende an Schulen sind Kraft Amt und Satzung stimmberechtigte Mitglieder bei der Kinder- und Jugendarbeit, werden aber meist erst im November gewählt. Beim bisherigen Herbsttermin der Versammlung waren die Elternbeiratsvorsitzenden oft noch nicht gewählt. „Unser Anliegen ist, dass Eltern mehr Bescheid wissen, den Verein besser wahrnehmen“. Die nunmehrige Versammlung sei der diesjährige Mittelweg zwischen altem und neuem Termin. Anlassbezogene statt regelmäßige Beiratssitzungen und Einbindung des ehrenamtlichen Gesamtvorstands in einen monatlichen Informationsfluss der Hauptamtlichen Mitarbeiter – das gehört auch zu den Neuerungen.
Weil der gedruckte Jahresbericht sich nach dem Schuljahr richtet, bleibt es bei der bisherigen Verteilung ab September. Diese umfangreiche Dokumentation der Tätigkeiten und Arbeitsschwerpunkte ist Bestandteil der Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Isny. Es ist jedoch nicht nur eine Pflicht, sondern trage sehr zu einer positiven Wahrnehmung der Arbeit des Vereins bei. „Wir senden das an Kooperationspartner in Isny, im Landkreis Ravensburg und an Dachorganisationen auf Baden-Württemberg Ebene“, erklärte Matthias Hellmann, Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt und Geschäftsführer des Vereins. Dies habe schon so manch unverhoffte Spende oder Anfrage eingebracht. „Der Jahresbericht trägt dazu bei, dass wir regional und überregional als professionell arbeitender Jugendhilfeträger war genommen werden.“
Sehr dankbar ist Hellmann dafür, dass er seit diesem Jahr bei den Verwaltungsaufgaben durch eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung stundenweise entlastet wird.
Zur Jahresversammlung gehören die Berichte der einzelnen Fachbereiche. Derzeit sind keine Stellen vakant. Erfreulicherweise beteiligt sich das Land weiterhin mit fast einem Drittel an den Personalkosten für die mobile Jugendarbeit. Die diesbezüglichen Verhandlungen hätten sich gelohnt, vor allem, weil Wdebat Arazar hervorragende Arbeit leiste. Dieser berichtete, dass das Fußballprojekt „Bunt kickt gut“ der Eisbrecher für ihn gewesen sein, seither habe er einen dauerhaft „guten Draht“ zu den Jugendlichen. Arazar hat ehrenamtliche Helfer und bei ihm können auch Sozialstunden abgeleistet werden. Schulsozialarbeit geht auch über Schularten hinweg. Elisabeth Mayer von der Verbundschule/Werkrealschule und Melanie Anlauf vom Gymnasium schilderten wie erfolgreich eine erlebnispädagogische Aktion angenommen wurde, die von einer Lehrkraft einer siebten Klasse angefragt worden war. Konzentrations- und Kommunikationsfähigkeit wurden dabei auf die Probe gestellt und geübt. Daniela Parrado-Martinez berichtete vom Umbau des Jugendzentrums und der großen Herausforderung, Vorstände für den Jugendhaus-Verein zu finden. Selbstverwaltung bedeute Verantwortung, das scheint von den Jugendlichen unterschätzt zu werden. Mädchencafé und Jugendcafé in der Alten Gerbe werden toll genutzt.
Nina Witter, Schulsozialarbeit an der Eduard-Schlegel-Schule, beschrieb eine Methode, Kindern ihre Stärken zu zeigen. Beate Année berichtete stellvertretend für Regine Fuchs, was in Hort und Schülerhaus den Alltag ausmacht aber auch welch spannende Projekttage diesen zur Freude der Kinder auflockern. Den Umzug der Grundschule nach Siloah sähen sie gelassen, so Année. „Wir hoffen, dass die Kinder zu uns runterlaufen, Bewegung tut ihnen gut. Für Rita Nosse-Hein von der Verbundschule/Realschule war dein Mädchenaufklärungsworkshop in Kooperation mit der vhs ein Höhepunkt des Jahres. Was den Mädchen „in vertrauensvoller Atmosphäre und geschütztem Raum“ mitgegeben werden konnte, hat sie selbst berührt. Karrierebegleiterin Nadine Rox berichtete von Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung und vom Projekt „Mitmachen Ehrensache“. Je früher Kinder sich mit Beruf und Arbeitswelt beschäftigten, desto leichter falle es, zu Zeiten einen Praktikumsplatz zu finden. Sie appellierte an die Eltern der älteren Schüler, über die Sommerferien den Jugendlichen bei den Bewerbungen zu helfen. „Ein Höhepunkt ist für mich jedes Mal, wenn ein Schüler ruft <Frau Rox, ich habe eine Lehrstelle>.“
Viel Lob gab es für Kassier Erich Laib, der seit Vereinsgründung eine zuverlässige Konstante ist. Der wiederum gab zurück, dass er sehr gern mit Herrn Hellmann zusammenarbeite.
Bürgermeister Rainer Magenreuter dankte allen Mitarbeitern, der Vorsitzenden Claudia Mayer und ihrer Stellvertreterin Miriam Mayer, sowie den Beiräten. Er bat um Verständnis, dass die Stadt nicht alle Wunsch erfüllen könne. Die Stadt alleine könnte den Verein und dessen Arbeit gar nicht tragen, glücklicherweise komme viel Geld vom Land und auch der Kreis trage dazu bei. Die Entlastung der Vereinsleitung war dann nur noch Formsache
Artikel geschrieben von Barbara Rau für Isny aktuell