Die Mobile Jugendarbeit ist wieder besetzt. Mit Michael Fischer wurde ein sehr erfahrener Pädagoge gefunden. Der Verein Kinder- und Jugendarbeit Isny mit Geschäftsführer Matthias Hellmann ist froh, dieses präventive Jugendhilfeangebot nach längerer Vakanz wieder anbieten zu können.
„Ich bin dankbar, dass Verwaltung und Gemeinderat auch in Zeiten angespannter Haushaltslage zur mobilen Jugendarbeit stehen“, erklärt Hellmann. Glücklicherweise fördert das Land diese Stelle über das Förderprogramm Mobile Jugendarbeit Baden-Württemberg. Denn sie ist wertvoller denn je. Die Pandemie bedeutet gerade auch für Jugendliche eine Härte. Die offenen sozialen Räume und Kontakte im außerschulischen Kontext fehlen extrem. Dazu kommen Zukunftsängste und finanzielle Sorgen – insgesamt eine starke psychische Belastung. Umso wichtiger ist es, dass die mobile Jugendarbeit in Isny wieder besetzt ist. Auch wenn die Arbeit derzeit sehr erschwert ist.
Michael Fischer (54 Jahre) wohnt in Opfenbach und ist schon länger in der Region tätig. Zuletzt maßgeblich im Jugendhaus „Alter Bahnhof“ in Lindenberg. Er bringt umfangreiche jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf den unterschiedlichsten Ebenen mit. Seine Erfahrung ist so vielschichtig, wie die Jugendlichen selbst. „Es gibt nicht <die> Jugend. In der Jugendarbeit ist eine differenzierte und realitätsnahe Betrachtung essentiell“, betont Fischer. Mobile Jugendarbeit müsse die Bedürfnisse von Jugendlichen in den Blick nehmen. Jugend sei geprägt von Umbrüchen und Unsicherheiten, vom Loslösen von der Familie, körperlichen Veränderungen, erste Liebesbeziehungen, der Entwicklung eigener Wertvorstellungen und Zukunftsperspektiven aber auch der Suche nach Halt und Orientierung. Und all das ist derzeit wenn nicht unmöglich, so doch massiv erschwert. Ein Aspekt ist auch, dass Menschen im jugendlichen Alter durchaus empfänglich für Verschwörungsmythen sind. Umso wichtiger sind die Auseinandersetzung damit und das Informieren. „Hinzu kommt, dass in den Medien häufig ein Bild der rücksichtslosen, regelbrechenden Jugend gezeichnet wird, die ein Sicherheitsrisiko sei – Stichwort Corona-Party“, beklagt Fischer. Dabei zeige die große Mehrheit der Jugendlichen sich solidarisch mit Familie und Gesellschaft.
Michael Fischers erste Wochen auf seiner 75-Prozent-Stelle sind herausfordernd. Die Grundlage erfolgreicher mobiler Jugendarbeit ist die Beziehungsarbeit. Aber derzeit geht das nur in Einzelgesprächen. An Gruppen heranzutreten ist nahezu unmöglich, zumal ihn die Jugendlichen ja nicht kennen. „Dafür habe ich Zeit, mich in Abläufe einzuarbeiten, Kontakte zu knüpfen und mich mit anderen Akteuren zu vernetzen.“ Eine große Hilfe seien die beiden Bufdis, die ihm zeigen, was wo passiert und die die Jugendlichen kennen. Für die Betreuung eines Jungen, der Sozialstunden ableistet, bleibt ihm ebenfalls momentan noch mehr Zeit. Das sieht Fischer positiv.
Die Mobile Jugendarbeit ist auch in Corona-Zeiten für Jugendliche erreichbar:
Michael Fischer
Rainstrasse 2; Wächterhaus
88316 Isny im Allgäu;
Telefon: 07562 / 90 58 95
Mobil: 0160 / 93 95 95 84
m.fischer@kinderundjugendarbeit-isny.de
Text: Barbara Rau für Isny Aktuell