Sie haben beide im Frühling dieses Jahres ihre Tätigkeit beim Verein Kinder und Jugendarbeit Isny e.v. aufgenommen. Die Angebote des Trägers sind sehr vielseitig und sprechen Altersgruppen auf mehreren Ebenen an. Wo liegen ihre Einsatzfelder?
Frau Mayr:
Seit April bin ich in der mobilen Jugendarbeit tätig, Schwerpunkt ist die aufsuchende Jugendarbeit. Das bedeutet ich trete im öffentlichen Raum mit Jugendlichen in Kontakt. Ich entdecke die Interessen und den Bedarf und schaffe daraus eine Angebotsstruktur und initiiere Projekte.
Frau Ehrhardt:
Mein Aufgabengebiet spielt sich hauptsächlich in der Werkrealschule Isny ab. Ich bin seit Mai 2015 als Elternzeitvertretung Teammitglied der Schulsozialarbeiter am Schulzentrum Isny.
Was sind dort ihre Aufgaben?
Frau Ehrhardt:
An der Werkrealschule bin ich Ansprechpartnerin vor Ort. Hier begleite, berate und arbeite ich an sämtlichen Themen, die den Schulalltag betreffen und darüber hinaus. Dabei handelt es sich meist um soziale, emotionale und persönliche Fragen und Konflikte der Kinder, Jugendlichen und Eltern. Zu meinen Aufgaben gehören auch präventive Projekte, die ich Gruppen und Schulklassen anbiete. Dadurch können Probleme und Sorgen eventuell verhindert, oder früher erkannt werden. Wie beispielsweise die Suchtpräventionswoche und Übungen die die Klassengemeinschaft fördern. Bei all dem Angebot spielt natürlich die Beziehungsarbeit und Kooperation zu allen Beteiligten eine große Rolle. Ich kooperiere und vermittle auch zu anderen Hilfesystemen, beispielsweise Jugendamt und Beratungsstellen. Ich achte darauf in enger Zusammenarbeit mit Pädagogen und Mitarbeitern der Schule zu sein.
Frau Mayr:
Ich bin die Verstärkung im Team mobile Jugendarbeit, bestehend aus Patrick Glas und mir. Patrick Glas hat auf eigenen Wunsch seinen Stellenumfang reduziert. Durch seine Reduzierung und der Bündelung von freien Honoramitteln, die überwiegend für Mädchenangebote in der mobilen Jugendarbeit eingesetzt waren, wurde es möglich eine 50 % Stelle zu besetzen. Für diese 50 % Stelle erhält der Träger Kinder und Jugendarbeit sogar Zuschüsse. Der Träger hat also die gleichen Kosten wie vorher, wir haben aber deutlich mehr Möglichkeiten eine breite Angebotsstruktur zu schaffen vor allem aber auch den Jugendlichen mehr Möglichkeiten zu bieten, ihren Bedarf und ihre Interessen zu äußern. Durch die paritätische Besetzung unseres Teams können wir auch intensiver auf Mädchen zugehen. Wir sind für alle Jugendlichen im öffentlichen Raum Ansprechpartner und verstehen uns in vielerlei Hinsicht als Interessensvertreter. Jugendliche sollen an dieser Stelle unterstützt werden, sich für ihre Bedürfnisse und Wünsche stark zu machen und einzusetzen. So haben wir erste Impulse auf dem Skatepark gesetzt und eine Rampe umgebaut, als Aufhänger für den Skatecontest und begleiten am Übergang Schule – Beruf (Bewerbungsverfahren, Fragen zur Ausbildungs- und Interessensfindung).
Was ist Ihnen besonders wichtig an Ihrer Arbeit, worauf legen Sie besonderen Wert?
Frau Mayr
Der offene und flexible Arbeitsansatz stellt eine Ergänzung und Bereicherung zu den Angeboten im Jugendcafe in der Alten Gerbe oder im Jugendhaus dar. Durch eine wertschätzende, und positive Grundhaltung möchte ich Beziehungen schaffen, die Jugendliche einladen sich an Projekte zu beteiligen oder Hilfestellung bei Fragen einzuholen. Ich möchte immer offen bleiben für das was mein Arbeitstag bringt, um auf den Bedarf der Jugendlichen situativ und angemessen eingehen zu können.
Frau Ehrhardt:
Mir ist es wichtig, mit Blick auf die Stärken und Ressourcen Lösungen zu entwickeln. Da ich mich als systemische Beraterin ausbilde, achte ich darauf wertschätzend und neutral mit den Personen und den Themen umzugehen. In der Projektarbeit integriere ich pädagogische und methodische Aspekte aus der Erfahrung in der offenen Jugendarbeit. Des Weiteren nutze ich Beratungsmethoden und Strategien aus der systemischen ambulanten Familienhilfe, in der ich zuvor tätig war.
Was ist das Ziel ihrer Arbeit?
Sowohl in der Schulsozialarbeit als auch in der mobilen Jugendarbeit steht für uns die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit allem voran. Die Methoden und Angebote unterscheiden sich dann dem Einsatzfeld entsprechend.
Frau Ehrhardt
Ich bin bei Konflikten und Problemen der Schüler am Vormittag vor Ort. Dabei Kooperiere ich mit Lehrern, pädagogischen Fachkräften und bin im Austausch mit den Eltern. Ziel ist es, alle Beteiligten auf den gemeinsamen Lösungswegen zu begleiten und zu unterstützen.
Frau Mayr:
Ich schaffe eine vielfältige Ergänzung zu schulischen Angebote, ohne zu aufdringlich zu werden – öffentliche Plätze werden von uns nicht besetzt. Aber es soll sehr wohl gelingen, dass an einem vielseitig genutzten Platz wie dem Skatepark die unterschiedlichsten Jugendlichen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen miteinander klar kommen.
Wo werden Kinder, Jugendliche und Eltern sie in Zukunft antreffen?
Frau Ehrhardt:
Planung, Elterngespräche, Austausch und Kooperationsgespräche finden bei mir in den Büroräumen des Mensagebäudes statt. Um für die Schüler nahe und schnell erreichbar zu sein, biete ich „das blaue Eck“ im Schulgebäude der Werkrealschule an. Bei Projekten und zum direkten Austausch bin ich auch in den Klassenzimmern und im Lehrerzimmer anzutreffen.
Frau Mayr:
Im Sommer werde ich weiter viel auf dem Skatepark oder im Dirtpark anzutreffen sein. Durch den Schwerpunkt der aufsuchenden Arbeit bin aber auch ich viel in Isny unterwegs. An den Plätzen an denen Jugendliche sich gerne aufhalten. Unser Büro und einen Cliquenraum haben wir im Wächterhaus, gleich beim Espantor.