Wdebat Arazar ist der neue Mann in der mobilen Jugendarbeit. Seit 1. Dezember 2017 ist er für die Jugendlichen da und hat sofort Zugang zu ihnen gefunden.
Matthias Hellmann, Kinder- Jugend- und Familienbeauftragter der Stadt, ist die Erleichterung anzumerken, dass die Stelle des mobilen Jugendarbeiters wieder besetzt ist. Im Sommer hatte Arazars Vorgänger überraschend am Ende der Probezeit gekündigt. Aufgrund der kurzen Kündigungsfrist war die Stelle danach einige Monate vakant.
Arazar lebt in Gebrazhofen und war vorher in Leutkirch und Memmingen tätig. Er ist staatlich anerkannter Erzieher und staatlich geprüfter Sozialbetreuer. Gearbeitet hat er unter anderem in einem Jugendheim und in einem Hort. „Ich wollte schon immer in die Jugendarbeit“, erklärt er. „Wdebat Arazar hat uns aufgrund seiner Persönlichkeit und seines fachlichen Backgrounds sehr überzeugt“, begründet Hellmann, warum die Wahl auf Arazar gefallen ist. Dass er Fußballer und Jugendtrainer ist, findet Hellmann eine gute Zugabe.
Auch wenn Arazar betont: „Die Strukturen in Isny, die Zusammenarbeit mit den Kollegen, erleichtern es mir in die Aufgaben reinzukommen“, so hat der Fußball sicher auch ein wenig dazu beigetragen dass er sofort Zugang zu Jugendlichen gefunden hat. Schon in seiner ersten Arbeitswoche hatte er Jugendliche gesucht, die bei einem landkreisweiten Fussballturnier der Jugendarbeit in Baienfurt mitmachen wollen. Es bewarben sich sofort mehr Jugendliche, als er im 9-Sitzer Bus mitnehmen konnte.
Es liegt aber sicher auch an Arazars Persönlichkeit, dass die Jugendlichen Vertrauen zu ihm fassen und mit ihren Anliegen zu ihm ins Wächterhaus kommen. „Kannst du mir helfen?“, ist ein Satz, den der Jugendarbeiter schon oft gehört hat. Es seien manchmal Kleinigkeiten, banale Dinge, aber Arazar nimmt das genauso ernst, wie beispielsweise das Thema Drogen. Es geht ihm um Prävention – weniger rauchen, weniger Alkohol. „Die Jugendlichen brauchen Hilfe“, ist für ihn ein klarer Auftrag.
Seine Zielgruppe sind die 12- bis 15-Jährigen, er kümmert sich aber auch um die jungen Männer bis 23 Jahren. Vom Netzwerk Asyl gibt es eine Anfrage, die jungen unbegleiteten Flüchtlinge zu erreichen. Arazar schwebt ein Jungstreff vor, mit dem er alle zusammenbringt, ungeachtet ihrer Herkunft, wo sie sich über gemeinsame Aktivitäten, kochen, spielen oder ähnliches kennenlernen. „Hier sollen sich alle treffen, nicht nur die Cliquen, die sich schon kennen.“
Das Förderprogramm „Mobile Jugendarbeit“ des Sozialministeriums über das die Personalstelle mitfinanziert ist, gibt für Mobile Jugendarbeit mehrere inhaltliche Schwerpunkte vor neben Einzelfallhilfe, Arbeit mit Gruppen, aufsuchende Jugendarbeit (Streetwork) gibt es auch noch den Schwerpunkt Gemeinwesenarbeit. Hinter letzterem, etwas sperrigem Begriff verbirgt sich im Falle Isnys beispielsweise der Skatepark, an dessen Sanierung Jugendliche beteiligt sind. Seit gut anderthalb Jahren läuft dieses Jugendbeteiligungsprojekt, das nun schon zwei Personalwechsel überdauert. Arazar hat die daran beteiligten jungen Leute bereits kennengelernt und auch hier stimmte.
Artikel von Barbara Rau für Isny Aktuell